Wirksame Prävention fördert in erster Linie wichtige Grundkompetenzen.
Handeln in schwierigen Situationen und Reflektieren lernen stehen im Vordergrund.
Ein Zitat von Dagmar Zimmer Höfler bringt diesen Ansatz auf den Punkt:
Paradox an der Prävention ist, dass sie umso weniger wirksam wird, je dringlicher etwas Negatives verhindert werden soll, und umso mehr zum Tragen kommt, je eher etwas Erwünschtes gefördert werden soll.
Präventionsangebote haben meist einen inhaltlichen Schwerpunkt wie Sucht, Gewalt, Sexualität, neue Medien, Respekt u.a. Folgende Ziele sind allen diesen Zugängen gemeinsam:
- Verhalten, das im Alltag verunsichert oder stört, präzise anschauen und benennen
- mehr über sich und andere erfahren (Motive, Auslöser für heikle Verhalten u.a.)
- über die vertraute Kleingruppe hinausschauen
- mehr und neue Kontakte fördern
- erkennen, dass Menschen sehr unterschiedlich empfinden - und dass eine Gruppe untereinander von diesen Unterschieden profitieren kann
Ein idealer Zugang zu Themen der Prävention kann ein Tag zu Klassengeist sein: sich für die Benennung der Befindlichkeit sowie des Verhaltens Zeit zu nehmen und sich Ziele im Umgang zu setzen, kann die Entwicklung einer Gruppe unterstützen und die Klassenlehrperson entlasten.
Unsere Angebote können z.B. eine Doppellektion im Rahmen eines Projekts, einen ganzen Tag o.ä. bis zur Leitung einer Projektwoche umfassen.
Weitere mögliche Ansätze Ihrer Präventionsveranstaltung s. links
Soziale Kompetenzen
In vielen Bereichen der Prävention ist die Entwicklung von Selbst- und Sozialkompetenz entscheidend.
Mit den Anforderungen des Alltags zurecht zu kommen, ohne sich oder anderen dabei zu schaden, sich selber richtig einzuschätzen und das eigene Verhalten zu steuern, sind die Ziele.
Selbst- und Sozialkompetenzen entwickeln sich am besten, wenn regelmässige Impulse die Lernenden fördern und fordern. Ein Präventionstag kann deshalb sinnvoll sein, um Schwerpunkte zu setzen, die Sie im Alltag vertiefen können.
Je nach Altersstufe und Schule sind unterschiedliche Schwerpunkte sinnvoll. So können für Präventionstage an Ihrer Schule z.B. folgende Inhalte im Zentrum stehen:
Selbstwertgefühl
Sozial- und Risikokompetenz
Kommunikationskultur
Identität und Gruppendruck
Genderfragen
Ernährung
Schulhauskultur
Erlebnispädagogische Erfahrungen fördern Selbstvertrauen, Wissen und Können und erweitern das Verhaltensrepertoire Ihrer Gruppe.
Die Angebote befähigen Ihre Klassen, in Konfliktfeldern ihres Alltags selbstverantwortlicher zu handeln
Im Zentrum unserer Angebote stehen alltägliche Situationen, in denen sich Verhaltensmuster zeigen, welche eine Suchtentwicklung fördern können.
Was sind typische Situationen, entscheidende Motive oder Auslöser, wenn ich etwas tue oder konsumiere, wie sieht das jeweilige Setting aus (wann, wo, mit wem u.a.)?
Ist es Abwechslung oder Langeweile, suche ich ein besonderes Erlebnis oder will ich mich ablenken, will ich das wirklich oder mach ich es eher wegen meinem Umfeld (Gruppendruck).
Persönliche Impulse und Bedürfnisse sollen erkannt und ernst genommen werden, Handlungsalternativen entwickelt, ausprobiert und reflektiert werden.
Konflikte auszutragen muss im Alltag gelernt werden. Das ist nicht einfach, denn Emotionen, Kontaktwünsche, Identitätsbildung, Zukunfts- oder gar Existenzängste spielen in die Auseinandersetzung hinein.
Mögliche Ansätze sind Mobbing, geschlechtsspezifische Streitereien, Umgang mit Konflikten und Positionierungen, Entwicklung einer Streitkultur, Lösungsprozesse/Mediation oder auch Rassismus.
Zentral an unserer Arbeitsweise ist, dass wir über die Gespräche hinaus Handlungsangebote machen und so Möglichkeiten zu neuem Verhalten erarbeiten: Mit Interaktionen, in Spielszenen und reflektierenden Strukturen bearbeiten wir eine Thematik spielerisch, konkret und lösungsorientiert.
Klassengeist
Teamfähigkeit ist eine wichtige Kompetenz, persönlich wie beruflich. Sie entwickelt sich am besten in einem fehlerfreundlichen und angstfreien Arbeitsklima, das solide genug ist, um auch Kritik und Diskussionen ihren Platz einzuräumen.
Eine Klasse kann man sich nicht auswählen, und trotzdem verbringt man in einer prägenden Lebensphase viel Zeit miteinander. Es lohnt sich deshalb, einen möglichst konstruktiven Umgang miteinander zu etablieren.
Wir führen auf unterschiedlichen Stufen halb- und ganztägige Programme zum Thema „Klassengeist“ durch. Weiterbildungen im Kollegium können die Wirkung verstärken, indem die Lehrpersonen die Arbeit weiterführen.
Jede Gruppe ist anders: Wir passen das Angebot Ihrer Gruppe und Ihren Rahmenbedingungen an. Besondere Ausgangslagen können einbezogen werden.
Soziale Medien
Der Umgang mit den neuen Medien hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Auslöser von heiklen Situationen sind oft hier angesiedelt:
Veröffentlichung von Fotos und Filmen (Sexting), Angriffe mit sozialen Medien (z.B. Facebook, Instagram u.a.) oder das missbräuchliche Verhalten in Chatrooms.
Wichtig ist, einen konstruktiven Umgang mit diesen Formen der Kommunikation zu lernen, sich mit Transparenz, Grenzen und Facetten der Identität (wer bin ich virtuell, wer bin ich real) auseinanderzusetzen.
Der Fokus in unseren Angeboten liegt bei der persönlichen Auseinandersetzung, der Schärfung des Bewusstseins im Umgang mit den verschiedenen Medien und der Erweiterung des Verhaltensrepertoires.
Sexualpädagogik
Einstieg in die Themen der Sexualität mit spielerischen Elementen
Die Thematik Mädchen – Jungen begegnet uns in der Arbeit mit Klassen immer wieder: Konkurrenz, Konflikte zwischen Mädchen und Jungen, unterschiedliches Verhalten bezüglich Nähe und Distanz oder des Sprachgebrauchs und vieles mehr sind Teile einer genderspezifischen Auseinandersetzung.
Schwerpunkte in unseren Angeboten sind Kommunikation und Wertediskussion rund um Freundschaft, Liebe und Sexualität.
Nach einem Einstiegsmodul zu Fragen rund um Freundschaft, Liebe, Kontakt, Flirten und Sexualität können die biologischen Fakten durch die Lehrperson um ein Vielfaches einfacher und unverkrampfter weiter gegeben werden.
Konsum
Auf der Unterstufe kann es um Essen und Trinken, später um den Gebrauch elektronischer Geräte oder auch um den Konsum bestimmter Substanzen gehen: Immer stehen die Fragen „Was, wann, wieviel“ im Zentrum. Die Schule ist zwar nicht direkt in der Verantwortung, hat jedoch mit den Folgen zu kämpfen.
Die Auseinandersetzung mit selbstverantwortlichem Konsum ist ein erfolgsversprechender Ansatz in der Suchtprävention.